Kinderclub zieht sich zurück

Letzter Tag für den Kinderclub
Es gibt drei gleichwertige Gründe, warum der Kinderklub Mitte Dezember schließen wird, so die Leiterin des offenen Treffs, Carola Knauft. Ein Grund sei ein privater, ein zweiter sei ein organisatorischer und der dritte, dass die Bedürftigkeit nicht mehr gegeben sei. Das Wort Bedürftigkeit signalisiert, dass es Carola Knauft nicht um das geht, was in der Fachsprache Bedarf (Plural Bedarfe) genannt wird. Ihr Beispiel ist: „Wenn wir am Anfang mit den Kindern gezeichnet haben, dann haben uns die Kinder die Zeichnungen geschenkt. Von Herzen. Wenn wir heute zeichnen und die Bilder nicht sofort mit nach Hause mitschicken, dann fragen uns die Eltern, warum wir nichts mit den Kindern malen.‟
Carola Knauft hat den Kinderklub mitgegründet und hat auch von Anfang an für den Kinderklub e.V. gearbeitet. Später als Leiterin des Klubs. Der Verein wurde extra für das offene Freizeitangebot in der Soldiner Straße 5 gegründet und hat auch keine weiteren Einrichtungen. Gewählt wurde dieser Kiez, weil die „Kinder hier unser Angebot am nötigsten hatten‟, blickt Carola Knauft zurück. Sie war zuvor mit dem Spielmobil unterwegs und kannte deshalb die Situation der Kinder im damaligen Bezirk Wedding sehr gut.
Das Angebot des Kinderklubs war „im Grunde ein Spielplatz, nur drinnen‟. Natürlich sei man im Sommer auch oft rausgegangen, doch der Schwerpunkt lag auf Tischspiele und Basteln. Es sei darum gegangen, „Kinder verschiedener Herkunftsregionen zusammenzubringen – über das Spiel‟. Aber auch die Hausaufgabenhilfe sei ein wichtiger Teil der Nachmittage gewesen.
Deshalb freut sich Carola Knauft, dass die Lehrer der Rudolf-Wissel-Grundschule ihr zum Abschied gedankt haben. Die Leistungen der Schüler und Schülerinnen hätten sich auch wegen der Hausaufgabenhilfe verbessert. Sie selbst möchte auch danken. Natürlich den vielen – oft auch unbekannten – Spendern und den Förderstellen, die die Arbeit des Kinderklubs über ein Jahrzehnt hinweg ermöglicht haben. Auch den Initiativen und Einrichtungen im Kiez, mit denen der Kinderklub sich vernetzt oder zusammengearbeitet hat, möchte sie danken. Sie weiß auch noch, dass am Anfang das Quartiersmanagement finanziell geholfen hat und dankt dafür.
Der Dank an sich und für ihre Arbeit, so ist zu spüren, das ist, wenn die großgewordenen Kinder der Anfangsjahre sie auf der Straße grüßen und mit ihr plaudern.
Das Quartiersmanagement Soldiner Straße dankt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinderclubs für ihre engagierte Arbeit im Kiez!
6. Dezember 2016