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Anstürmen gegen Feindbilder

Ehrung für Yousef Ayoub. Mit einem Preis wurde der Verein KbNa e.V. ausgezeichnet, der mit Fußball Polizisten und Jugendliche zusammenbringt.

Yousef Ayoub vom "Kiezbezogenen Netzwerkaufbau e.V." - Foto KbNa e.V.

4.000 Euro erhält der Verein "Kiezbezogner Netzwerkaufbau e.V" (kurz KbNa e.V.). Die Summe ist das Preisgeld, das das "Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt" im Wettbewerb "Aktiv für Demokratie und Toleranz" gewonnen hat. Die Auszeichnung für den KbNa e.V. ist vor allem eine Ehrung für Yousef Ayoub. Der im Soldiner Kiez aufgewachsene Ayoub steckt maßgeblich hinter der Idee, Jugendliche aus dem Kiez und Polizisten regelmäßig gemeinsam Fußball spielen zu lassen.

Die Idee, durch Sport und Spiel unterschiedliche Menschen zusammen zu bringen ist vielleicht so alt wie der Sport selbst. Dennoch ist diese Form der Vorbeugung von Gewalt offenbar immer wieder überraschend. In den Medien wird das Projekt immer wieder gern vorgestellt, so zum Beispiel auf Spiegel TV,  auf RTL 2 oder in der Berliner Abendschau.

Im September 2009 stellte sich Yousef Ayoub in der Polizeidirektion 3 - Abschnitt 36 in Berlin-Wedding vor. Er wollte seine Beziehungen und "den damit verbundene Zugang, den ich zu den Jugendlichen habe, nutzen, um den Umgang von Jugendlichen und der Polizei miteinander zu verbessern". Er wollte die "Fronten" auflösen, wie Ayoub mit eigenen Worten auf der Seite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge schreibt. Die Jugendlichen sollten erfahren, dass die Polizei nicht der Feind ist. Und auch auf Seiten der Polizei sollte Vorurteile abgebaut werden.

Der Preis ermöglicht, dass das gemeinsame Fußballspiel zwischen Jugendlichen und Polizisten weitergehen kann. "Wenn man einander kennt, geht man anders miteinander um", beschreibt Ayoub das Ziel seines Projekts. Wie wichtig es ist, den Kiez und seine Menschen real zu treffen und kennen zu lernen bewiesen die vielen negativen Schlagzeilen in diesem Sommer und Herbst, in denen die vorhandenen Schattenseiten des Soldiner Kiez - wieder einmal - zu einem pauschalen Katastrophen-Gemälde verdichtet wurden.

Das Quartiersmanagement Soldiner Straße hat das Yousef Ayoubs Projekt zur Gewaltprävention zeitweise mit Mitteln der Sozialen Stadt möglich gemacht. Die Quartiersmanagerinnen gratulieren Yousef Ayoub ganz herzlich zum Preis. Sie wünschen dem Projekt noch viele erfolgreiche Jahre.

LINKS

Weitere Berichte zur Auszeichnung mit dem Preis "Aktiv für Demokratie und Toleranz" in der Berliner Zeitung und auf der Webseite des Preisauslobers Bündnis für Toleranz.

Auf der Seite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge schreibt Yousef Ayoub über sich und sein Projekt.

Aktueller Bericht des Soldiner Kiezvereins über KbNa e.V. "Rufmord am Kiez erschwert Präventionsarbeit".

Der Soldiner Kiezkurier bietet eine Fotostrecke vom Besuch des Innenministers Thomas de Maizière 2014. 

16.12.2016